Bilder meiner Mutter, Anni Margot Skorupa
Die Bildergalerie unten präsentiert eine Auswahl der Gemälde und Bilder meiner Mutter.
Viel Spaß!
Anni Margot Skorupa, geb. Jäger
- Werdegang der Laienkünstlerin -
02.11.1928 Margot Jäger als Kind des Kaufmanns Heinrich Gustav Otto Jäger und der Köchin/Konditorin Elly Auguste Mathilde Jäger geboren.
12.02.1945 Vater (geboren: 19.03.1901) in Wellmitz an der Oder gefallen.
28./29.04.1945 Mutter (geboren: 04.05.1900) vermisst. Zuletzt gesehen in Mögelin (Westhavelland, Mark Brandenburg).
Eltern hinterließen 6 Kinder, von denen nur die älteste Schwester bereits mündig war, was die drei kleineren Brüder vor der Heimeinweisung bewahrte. Ein Vormund richtete eher weiteren finanziellen Schaden an.
09.01.1946 Margot Jäger erhielt ihren ersten Personalausweis nach dem Krieg.
Sie hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die Volksschule und ein Pflichtjahr absolviert und wurde zur Kaufmännischen Angestellten ausgebildet (Lehrling bei Wernicke & Co., Maschinenfabrik und Optik, Rathenow).
1947/48 Beginn des Studiums an der MLU Halle-Wittenberg, 4 Vorsemester an der physikalischen Fakultät, Einschreibung für das Studium der Humanmedizin.
1949 Beendigung des Studiums nach dem Sommersemester wegen Gravidität und Aufnahme einer Arbeit als Kaufmännische Angestellte bei der Landesregierung, Ministerium der Finanzen.
27.06.1949 Aufenthaltsbescheinigung zur Vorlage beim Standesamt. Heirat der noch unmündigen Vollwaise und damaligen Studentin wurde abgelehnt.
29.11.1949 mit dem Reichsbahnzugschaffner und späteren Sicherheitsinspektor (Reichsbahnrat), Herbert Skorupa, die Ehe eingegangen.
29.04.1950 Tochter Elly Angelika geboren
Mai 1952 Arbeit bei der Deutschen Handelszentrale als Kaufmännische Angestellte.
15.06.1953 Geburt der Tochter Sophie Margit.
Ostern 1954 Schwerwiegende Erkrankung der Tochter Angelika und eigene gravierende gesundheitliche Probleme. Angelika überlebte Unfall und Erkrankung aber bleibt dauerhaft schwerbehindert. Margot Skorupa wurde Hausfrau. Sie behielt ihre erste Tochter bis August 2005 in ununterbrochener häuslicher Pflege. Angelika ist seit 9/2005 Bewohnerin der „Siedlung am Park“ in Oppin.
20.09.1954 Tochter Ingrid Ursula geboren.
13.11.1960 Margot Skorupa malte als erwachsene Frau erstmals wieder ein Bild.
An diesem Tag blieb sie allein zu Haus. Mann und Töchter waren bei der Nachbarin, Frau Pallas, zum Fernsehen eingeladen. Frau Skorupa las in der Zeitung einen Artikel über Fidel Castro und betrachtete ihn mit seinem Freund versonnen auf einem dazugehörigen Foto.
Auf einmal kamen ihr die Worte ihrer ehemaligen Klassenkameradin, Rosemarie Hildmann, die sie bei einem Besuch in ihrer „alten Heimat“ Tangermünde unverhofft wiedergetroffen hatte, in den Sinn:
„Wo wohnst du? In Halle? Was machst du da? Malst du etwa?“
„Wie kommst du darauf“, wollte Margot verwundert wissen.
„Na ja, du hast doch in der Schule so schön gemalt und der Lehrer hat immer deine Bilder durch die ganze Klasse gehen lassen, von Reihe zu Reihe. Dabei meinte er jedes Mal, alle müssten auch so schön wie Margot malen.“
Da fischte sich das schlummernde Naturtalent einen Zeichenblock aus dem Schulranzen von Margit und fand dazu auch noch die Zeichenkohle.
Erstaunt sah ihr inzwischen wieder heimgekehrter Mann auf das Portrait von Fidel Castro: „Du kannst ja malen!“ Trotz Geldmangels besorgte er sobald Zeichenblock, Pinsel und Schulmalfarben.
Durch ihre Kinder schloss Margot Skorupa in Kröllwitz Bekanntschaft mit der Malerfamilie Albert Ebert, deren Tochter Verena mit Ingrid zusammen in einer Klasse lernte. Auch wurde sie mit Hannes Wagner bekannt, dessen Julia ebenfalls diese Klasse der POS Kröllwitz besuchte. Ihre Liebe zur Malerei wurde somit noch weiter bestärkt.
1962 bot sich Frau Skorupa die Gelegenheit sich als Vertretung der Zeichenlehrerin in der Kröllwitz-Schule zu betätigen. Laut Vertrag mit der damaligen Schuldirektorin, Frau Eva Linzer, erhielt sie ein damals ansehnliches Honorar von 5 Mark pro Unterrichtsstunde. Aus dieser Zeit blieb uns ihr Bild „Heuernte“, welches sie als Vorlage und Anregung für die Kinder malte, erhalten und ziert jetzt eine Wand in der Praxis von Frau Dr. Ingrid Stockmann, geb. Skorupa.
1969 Margot Skorupa folgte einem Aufruf in der Zeitung zur Beteiligung an einer Volkskunstausstellung im halleschen Zoo und im ehemaligen Puschkinhaus (Puschkinstraße, jetzt Kardinal-Albrecht-Straße).
Für die Ausstellung ihrer Tierbilder erhielt sie als Anerkennung eine Einladung zum Zoo-Ball und eine Ehrenkarte für den Zoologischen Garten Halle.
01.10.1970 Margot Skorupa wurde Mitglied des Deutschen Kulturbundes, Grundorganisation Bildende Kunst. Dort machte sie u.a. die Bekanntschaft des halleschen Malers Kurt Mahrholz, welcher ihr gern als Lehrer zur Verfügung gestanden hätte, um dem offensichtlichen Naturtalent mit dem Erlernen weiterer Techniken behilflich zu sein. Daran wurde sie jedoch immer wieder durch ihre rezidivierenden, schlechten gesundheitlichen Verfassungen gehindert und zuletzt erkrankte der Maler, welchen sie kurz vor seinem Tode in seinem letzten Domizil noch besuchte, selbst.
So malte Margot mit ihren einfachen Mitteln weiter und immer weiter:
vor allem Schulmal-, Tempera- und Deckfarben, Bleistifte, Zeichenkohle, Buntstifte, Ausziehtusche und Feder, Kugelschreiber (Skizzen), Blumenblätter. Ölfarben vertrug sie nicht.
Für ihre jüngsten, größerformatigen Bilder, „Heiliger Georg“ (2005), „Heilige Elisabeth“ (2005) und „Heilige Familie“ (2006), verwendete sie in Mischung mit ihren „herkömmlichen“ Farben großzügig Aquarell-Farben, welche diesen schönen Werken ihre strahlende Ausdruckskraft verleihen.
1976 Austritt aus dem Deutschen Kulturbund nach 5½-jähriger Mitgliedschaft wegen finanzieller Engpässe, denn die Mitgliedbeiträge verdoppelten sich (ehemals -,50 M pro Monat). Sie bedauerte es sehr, mit den Töchtern Margit und Ingrid nicht Mitglied im neu gegründeten Freundeskreis der Moritzburg werden zu können.
Ein wenig ließ sich die finanzielle Situation der Familie Skorupa doch durch die Malerei aufbessern, zumindest zeitweilig. Margot Skorupas Schwiegermutter „aus dem Westen“ hängte bei einem Besuch in der DDR einfach ein Bild von der Wand ab – und zwar mit der Bemerkung: „Du kannst dir ja ein neues malen“. Sie gewann damit „Kundschaft“ in Marl. Diese verlangten z.B. nach „Bambi“ und „Fury“ und wie sie alle hießen.
Nun gingen Pakete mit der vorschriftsmäßigen Aufschrift „Geschenksendung und keine Handelsware“ rüber und nüber: Bilder gegen Kleidung, die sich verkaufen ließ. Wissen sie noch, was eine NATO-Plane ist und wie viel man für diese bezahlen musste? Krankheit begrenzte aber auch diese Möglichkeit.
1978 stellte Margot Skorupa bei einer weiteren Volkskunstausstellung in der Moritzburg und im Marktschlösschen aus. Für ihr Bild „Botanischer Garten Dresden“ erhielt sie als Anerkennung eine Jahreskarte für die Staatliche Galerie Moritzburg Halle.
Dieses Bild erfreut noch heute viele Menschen, wenn sie in den Eingangsbereich der Praxis von Frau Dr. Stockmann gelangen.
2003 Margot Skorupa hatte nie aufgehört in Halle zu malen und nun malte und malt sie in Oppin weiter. Sie wurde
2004 Mitglied des Heimatgeschichtsvereins Oppin e.V.
2005 Endlich Mitglied im Freundeskreis der Motitzburg, zusammen mit den Töchtern Margit und Ingrid.
I. Weihnachtsbasar 2005 in Oppin:
Die Laienkünstlerin Margot Skorupa schenkte der Kirchengemeinde Oppin die Bilder „Heilige Elisabeth“ und „Heiliger Georg“, zu Ehren der nach diesen Schutzheiligen benannten Kirche und als Anerkennung für Oppin als ein sozial engagiertes Dorf.
II. Weihnachtsbasar 2006 in Oppin:
Alle anderen, hier ausgestellten Bilder wurden von den vielen Zimmer-Wänden abgehängt und sind Leihgaben der Familien Skorupa, Schiwarth-Lochau und Dr. Stockmann. Sie wurden zurückgehen in die Wohnungen bzw. Häuser, Praxis und Siedlung am Park.
Die Laienkünstlerin bereitet seit nunmehr 46 Jahren mit ihren Portraits, Heiligen-, Genre-, Landschafts-, Blumen- und Tierbildern, sowie Stilleben, Collagen u.a. vielen Menschen in Ost und West immer wieder Freude. Frau Skorupa plante eine weitere Ausstellung in Oppin zum Tag des offenen Denkmals 2007.
Tag des offenen Denkmals 2007 in Oppin
Ausstellung von Heiligenbildern, Portraits, Tierbildern und Genremalerei.